Lego Worlds ist ein Sandkasten-Spiel in der Art von Minecraft. Nur eben, dass wir mit bunten Legosteinen die Welt gestalten. Entwickelt wurde der Titel von dem im Vereinigten Königreich ansässigen TT Games. Diese zeigen sich für fast alle Lego-Spiel-Ableger bisher verantwortlich. Veröffentlicht wurde Lego Worlds zuerst in der Early-Access-Phase via Steam und 2017 dann offiziell. In der frühen Steam Version war die Welt noch offen und konnte, wie in Minecraft, frei durchforstet und erkundet werden. Dies änderte sich jedoch und seit dem eigentlichen Release besteht die Legowelt aus mehreren kleinen Karten. Das sorgte bei vielen für böse Kritik, wir empfinden dies jedoch als durchaus gelungene Wandlung.
Lego Worlds: Die Spielmodi
In Lego Worlds stehen uns grundsätzlich zwei Spielmodi zur Verfügung. Zum einen können wir in einem Abenteuermodus alles erforschen, was das Spiel hergibt. Hier generieren wir eine Spielkarte nach unserem Gusto. Dazu wählen wir die Größe von klein bis riesig und anschließend die Arten, aus denen die Spielwelt bestehen soll. Zu finden sind hier Gruselwälder, ägyptische Wüsten mit Pyramiden, Westernkarten mit Planwagen, Cowboys und viele andere Kartentypen mehr. Ist uns das zu kompliziert, wird auf Knopfdruck einfach eine zufällige Welt generiert, auf die wir mit unserem Raumschiff fliegen. Dort stehen uns dann sämtliche Inhalte zur Verfügung, die uns Lego Worlds bietet. Alle Steine, Gegenstände, Tiere, Bauten, Figuren und Waffen. Dem freien Erkunden und endlosen bauen sind hier keine Grenzen gesetzt. Dafür gibt es hier weder Aufgaben noch Herausforderungen.
Als Zweites, bietet Lego Worlds ebenfalls einen Kampagnen-Modus. Bei diesem landen wir auf einer recht übersichtlichen Karte, da unser Raumschiff im All beschädigt wurde. Nicht weit von uns entfernt schlägt ein Meteorit ein, der ein Geschenk für uns bereit hält. Es ist ein Werkzeug, von denen wir in der Folge noch ein paar weitere erhalten. Mit diesem Ersten ist es uns möglich, alles in den Welten zu kopieren. Kopieren bedeutet hier, das wir einen Strauch, eine Blume, ein Bagger, eine Person oder ein Tier anvisieren, kopieren, und auf Wunsch auch replizieren können. Das funktioniert kinderleicht und die noch nicht „gelernten“ Dinge in der Welt um uns herum werden blickend dargestellt. Mithilfe dieses Werkzeuges erfüllen wir erste Aufgaben der Kampagne, welche uns üblicherweise goldene Steine einbringen. Mit diesen lassen sich besondere Dinge wie eine Zeituhr, ein Kletterhaken oder sogar ein Jetpack freischalten. Darüber hinaus werden mit steigender Anzahl dieser goldenen Steine auch Modifikationen an unserem Raumschiff vorgenommen, welches dieses befähigt, uns zu weiter entfernten, größeren Biomen zu bringen.
Das Gameplay von Lego Worlds
Wir starten also als ein Astronaut auf dieser kleinen Welt. Um uns herum leuchtet die Natur und wir können sogar den Lego Schriftzug auf den kleinen bunten Steinen lesen, die die Umgebung um uns herum formen. Dabei besteht alles aus Legosteinen. Bäume, Blumen. Selbst Möhren und das Wasser, durch das wir schwimmen. Eine nette Stimme erzählt uns ein wenig über die Welt und was unser Ziel hier ist. Er weist uns auch mehrfach auf den Meteoriten hin, der etwas entfernt abgestürzt ist. Dort finden wir also das Werkzeug um die Dinge um uns herum, zu lernen. Und um das auch gleich zu verinnerlichen, finden wir nicht weit entfernt eine kleine Farm, wo uns eine Bäuerin darum bittet, ihr noch ein paar Schweine und Hühner zu besorgen. Auf unserem Weg dorthin, „lernen“ wir noch eben alles, was es so zu entdecken gibt. Selbst der langweiligste Stein wird gescannt und unserer Datenbank hinzugefügt. Diese Dinge müssen wir im Übrigen, wie aus den meisten Legospielen bekannt, mit Steinen „kaufen“. Diese Legowährung erhalten wir, indem wir so gut wie alles kurz und klein hauen. Pflanzen, Kisten, Tiere, Menschen. Überall gibt es diese Legosteine als Belohnung.
Um die Bäuerin zu befriedigen, scannen wir einfach eines ihrer Schweine, schalten dieses in unserer Datenbank frei, wählen es aus und werfen einen Klon einfach in ihren Stall. Das wiederholen wir ebenfalls mit den Hühnern und schon sind wir ihr Held. Zur Belohnung bekommen wir einen goldenen Stein, ein paar der Legomünzen und dürfen sie entdecken. Mit dem guten Gefühl im Bauch jemandem geholfen zu haben, setzten wir unseren Weg auf der Insel fort. Überall gibt es Dinge zu entdecken und zu scannen. Auch wenn das Biom auf dem wir uns aktuell befinden, sehr klein ist, bemerken wir sofort die Liebe zum Detail.
Als wir auf dem Weg zum nächsten goldenen Stein sind, geht die Sonne am Legostrand langsam unter. Die Palmen bewegen sich im Wind und die gekrümmten Lichtstrahlen tauchen alles in sanftes Rot. In einer kleinen Bucht brennt ein Lagerfeuer und so setzten wir uns dort ein wenig zur Ruhe, um den Ausblick zu genießen.
Doch diese Stille währt nicht lange, denn aus den Schatten der Nacht schälen sich Skelette, die uns an unseren wertvollen Raumanzug wollen. Mit nicht viel außer unseren Fäusten vermöbeln wir kurzerhand einige und entdecken diese zudem. Auch ein paar Knochen hauen wir ihnen aus dem Gestell und sammeln den ein oder anderen Totenkopf. Praktisch, dass wir wenig Berührungsängste haben, denn fortan dient uns ein simpler Knochen als Schlaginstrument. Bleibt zu hoffen, dass wir den ein oder anderen Untoten nicht mit den Überresten eines Familienmitgliedes verhauen.
Wir beschließen, dass wir uns genug ausgeruht haben und machen uns wieder auf den Weg. Auf einer Hügelkuppe tanzen ein paar helle Lichter. Ob das Glühwürmchen sein könnten, finden wir nicht heraus. Aber bestaunen können wir sie dennoch.
Nach einer Weile erreichen wir hüpfend und wild winkend einen Piraten, der auf einem gestrandeten Schiff steht. Dieser wünscht sich nichts mehr, als einen ihm würdigen Piratenthron. Also machen wir uns wieder auf die Suche nach einem solchen. Ein paar Sandkiesel weiter zwischen ein paar alten Fässern lagert doch glatt ein alter Thron, den wir abermals „erlernen“. Zurück zum Piratenkönig, Thron repliziert, Belohnung abgegriffen. Das ging überraschend einfach. Nett hierbei ist, dass wir den Piratenkönig ebenfalls entdecken können. Also hauen wir noch eben die Schatzkisten kaputt, die auf dem Schiff verteilt sind und schalten den Rest der erlernten Sachen in unserer Datenbank frei.
An der letzten Aufgabe lernen wir, dass wir nicht nur alles mögliche mit unserem Werkzeug entdecken und kopieren können, sondern das wir auch die Macht besitzen, das Wissen umzukehren und die Dinge aus der Umwelt zu löschen. So erledigen wir auch die letzte Aufgabe mit Bravour und kehren zu unserer Rakete zurück. Diese freut sich schon hüpfend auf unsere Rückkehr. Mit wenigen Handgriffen werfen wir die gesammelten goldenen Steine hinein und reparieren sie dadurch. Nun können wir, wenn wir bereit sind, diesen kleinen Planeten verlassen.
Die Werkzeuge
Entdecken
Als Erstes gehört uns das Werkzeug zum Erlernen der verschiedenen Dinge. Dies lässt sich ganz einfach bedienen, denn ein „Strahl“ auf ein Element in der Welt gibt uns die Möglichkeiten an. Hier können wir diese eben „entdecken“, „freischalten“ gegen die Legowährung und „entfernen“.
Alles was wir auf unserer Reise lernen, wird in einer Datenbank gespeichert, die grob nach Kategorien unterteilt ist. So gibt es allgemeine Gegenstände, zu denen Pflanzen, Feuerstellen, Betten, Zäune oder auch Waschmaschinen zählen.
Fahrzeuge, in denen sich alles was sich bewegen kann, tummelt. Von dem einfachen Fahrrad bis hin zum Frachtflugzeug, mit dem wir Pakete abwerfen können.
Lebewesen, die sich in Legofiguren und Tiere unterteilen. Hier sammeln wir alles, was uns auf den verschiedenen Karten unter den Strahl kommt. Wie Anfangs beschrieben Schweine oder Hühner, bis hin zu leuchtende Legogespenster oder Eisbären. Viele Tiere haben zudem den Vorteil, das wir auf ihnen reiten können. Treffen wir also ein Pferd, das uns um einen Apfel bittet, können wir dieses anschließend entdecken und dann darauf reiten. Das funktioniert ebenfalls mit Hunden, Schweinen, ja sogar mit dem Vogel Strauß oder Alligatoren. Die Menschen die wir erlernt haben, lassen sich von uns zum Einen in die Welt schießen, was einfach drollig aussieht, oder wir benötigen sie für diverse Aufgaben. Auch aus ästhetischen Gründe sind diese wichtig. Doch dazu später mehr.
Und als letzte Unterteilung stehen uns Gebäude zur Verfügung. Hier finden wir alle bisher erlernten Gebäude. Diese können wir als Belohnung für verschiedene Aufträge erhalten oder finden Blaupausen in unzähligen Schatzkisten auf den Karten. Diese können wir wie Tiere oder Gegenstände einfach in der Welt platzieren.
Färben
Das Färben-Werkzeug bietet uns die praktische Option, alles in der uns umgebenden Welt unseren Bedürfnissen entsprechend anzumalen. Wir wählen einfach die von uns gewünschte Farbe aus und schießen diese auf die entsprechende Stelle. Hier stehen uns nicht nur allerlei Grundfarben zur Verfügung. Nein, selbst Lava, Schleim, Wasser und Eis lassen sich ganz benutzerfreundlich anbringen. Beschießen wir eine Wand mit Wasser, so wird sie durchsichtig und kann von uns durchschwommen werden. Platzieren wir Lava auf dem Boden, verbrennen wir uns den Hosenboden und bei Eis rutschen wir umher.
Bauen
Mit diesem Werkzeug haben wir die Möglichkeit, wie in einem Spielzimmer, unsere Kreationen Stein für Stein zu bauen. Im Abenteuermodus stehen uns hier sämtliche Legosteine zur Verfügung. Im Kampagnenmodus haben wir nur ein paar grundlegende Formen. Mit dem Verlauf des Spieles finden wir weitere, können Unruhestiftern (dazu später mehr) welche abnehmen oder kaufen uns welche vom fliegenden Händler (auch dazu später mehr). Diese Legosteine lassen sich dann so verarbeiten, als würden wir aus einer Vielzahl von verschiedenen Steinen etwas bauen wollen. Einen nach dem anderen setzten wir zusammen und erschaffen dadurch absolute Freiheit in der Gestaltung. Auch die Farbe kann frei gewählt werden. Zudem ist hier ein Modus zu finden, mit dem sich ganze Grundrisse bauen lassen. So können die Räume eines Hauses bereits geplant werden und im Schnellverfahren errichtet werden. In diese lassen sich dann ganz einfach Fenster und Türen setzten. Steht das Grundgerüst, können wir mit dem Entdecker-Werkzeug für eine gelungene Inneneinrichtung sorgen oder das Äußere unserer Vorstellung anpassen. Wie wäre es mit einem riesigen Legomännchen, in dessen wässrigen Augen Kamele leben? Klingt verrückt, aber in Lego Worlds sind unsere Gedanken die Grenzen des Machbaren. Nicht umsonst befinden wir uns in der Kampagne auf dem Pfad zum Meisterbauer.
Kopieren
Anders als das Entdecker-Werkzeug haben wir mit diesem hier die Möglichkeit Formen oder Dinge in der Welt eins zu eins zu kopieren. Selbst Berge oder die Sphinx können kopiert werden. Wir wählen einfach die Breite und Höhe des gewünschten Objektes aus, kopieren in diesem Feld alles und speichern es als unsere Kreation. Danach finden wir dieses in unserer Datenbank unter dem Reiter Gebäude und können es, egal wo wir uns befinden, schnell bauen. Haben wir eine schöne Hütte gefunden, die wir bewohnen wollen. Oder gar ein Schloss? Mit dem Kopieren-Werkzeug haben wir unsere Lieblingssachen immer dabei und müssen nie in fremden Betten schlafen. Nicht das wir überhaupt schlafen müssten. Aber es ist doch schön zu wissen, dass wir im Notfall alles dabei haben. In Kombination mit den anderen Werkzeugen lassen sich hier ganz besondere Kreationen erschaffen. Kopieren, ausbauen, einfärben und dekorieren. In Lego Worlds geht alles Hand in Hand.
Landschaftsbau
Jeder kennt das Problem. Der Ort an dem wir uns gerade befinden, ist so schön. Doch Perfekt wäre er, wenn uns dieser Hügel vor der Nase nicht die Sicht versperren würde. In Lego Worlds ist das kein Problem mehr. Wir nutzen einfach die Macht unserer Werkzeuge. Mit dem Landschaftsbauwerkzeug lässt sich die Welt um uns herum ganz leicht nach unseren Vorstellungen gestalten. Berge werden mit wenigen Klicks versetzt oder entstehen von Neuem. Schluchten werden ausgehoben oder ganze Landstriche planiert. Was auch immer wir bauen wollen, benötigt das entsprechende Fundament. Mit diesem Tool nichts einfacher als das. Wir schaffen Hügelketten und Lavaseen. Eishöhlen und weite Tundra. Und sollte ein Bewohner auf einem der Planeten in Not sein, können wir diesen mit diesem Werkzeug retten.
Der Rucksack
Gegenstände
Während wir die Welten durchstreifen und erkunden, entdecken wir immer wieder Schatzkisten, die ganz besondere Dinge für uns parat halten. So finden wir in einigen Blaupausen für ganze Gebäude, unterschiedlichste Waffen und kleinere Werkzeuge. Auch durch die Erfüllung von manchen Aufgaben erhalten wir diverse Dinge, die in unseren Rucksack kommen. So finden wir dort unsere Belohnungen für die goldenen Steine, wie den Kletterhaken, die Pistole oder die Kamera, als auch die Items, die wir während unserer Reise sammeln. Viele dieser Gegenstände lassen sich mit anderen tauschen. So laufen oft Bewohner herum, die bestimmte Waffen, Nahrung oder Werkzeuge suchen. Für die Erfüllung dieser Aufgaben erhalten wir meist Legowährung, andere Waffen oder Items und können die Auftraggeber danach entdecken. Zudem sammeln sich in unserem Rucksack auch Futtermittel. Mit diesen können wir die Tiere auf den verschiedenen Welten füttern, sie so entdecken und als Nutztiere gebrauchen. Geben wir einem Kamel einen Apfel, wenn es diesen fordert, können wir fortan Kamele mit unserem Entdecker-Werkzeug replizieren als auch auf diesem Reiten. Manche Dinge, Tiere, Bewohner oder Monster müssen zuerst besiegt werden, um sie zu erlernen. Wie zum Beispiel der Alligator. Wollen wir auf diesem reiten, müssen wir ihm im Kampf zeigen, dass wir seiner würdig sind. Besiegen wir diesen also, können wir ihn anschließend füttern und ihn entdecken.
Waffen
Hier gibt es eine große Anzahl an verschiedenen Ausführungen. Nicht jede hilft etwas gegen jeden Gegner und so müssen wir immer im Einzelfall eine Entscheidung treffen. Vom einfachen Hammer bis zur Bazooka ist alles mit dabei. Dazwischen finden sich aber auch Besonderheiten wie das „Klaviergewehr“ mit dem wir schwarze und weiße Flecken auf den Boden schießen, die beim Betreten Klaviertöne produzieren. Oder die Donnerbüchse, die zwar effektiv ist, uns aber durch den Rückschlag auf den Hosenboden setzt. Besonderheiten sind hier Waffen, die wir unter anderen von den Lego Ninjago Stars kennen. Zanes Bogen oder Lloyeds Schwert, um nicht zu viel zu verraten. Mit der herkömmlichen Bazooka lassen sich zum Beispiel Gegner besiegen, die schwarze Herzen haben. Oder wir nutzen das Farbgewehr und setzten bunte Akzente beim Niedermetzeln der Gegner.
Charaktererschaffung
Wir starten Lego Worlds mit einem nicht näher definierten Astronauten. Auch das Geschlecht ist erstmal nicht bekannt. So wie wir die Welt erkunden, finden wir auch immer mehr Vorlagen an Figuren, die wir in unserer Datenbank speichern. Mithilfe dieser Daten können wir dann unseren „Helden“ im Legostil zusammenstecken. Die einzelnen Körperteile sind in den entsprechenden Kategorien untergebracht. So können wir entweder eine bereits vorgefertigte Figur als Spielcharakter auswählen oder stecken uns diese selbst zusammen. Wie wäre es mit dem Kopf eines Skelettkriegers, dem Oberkörper einer Skaterin, dem grauen Bart eines Goldschürfers und einem Piratenhut? Klingt seltsam, aber wie schon im Spiel, setzt sich hier das Konzept der freien Wahl durch. Wie unser Held aussehen soll, bestimmt letztendlich unsere eigene Fantasie. Aus all den Kreationen, die wir bisher entdecken konnten, kann sich der Spielecharakter zusammensetzten. Er ist also die Summe unserer Erforschung der Spielwelt. Dabei bieten gewisse Kombinationen Vorteile in der bunten Welt. So kann sich als Beispiel eine untote Figur frei und ohne Zwänge unter Wasser bewegen, ohne das ihr die Luft ausgeht.
Die Steuerung in Lego Worlds
Die Steuerung unseres „Helden“ geschieht per Controller oder ganz klassisch per Maus und Tastatur. Dabei ist dies auch der einzige wirkliche Kritikpunkt des Spiels. Die Bedienung ist eindeutig auf einen Controller ausgelegt und geht mit diesem sehr gut von der Hand. Gerade der rechte Analogstick wird für die Einstellung der Kamera unentbehrlich. Denn gerade diese macht es oft schwierig, mit der Welt um uns herum zu interagieren. Zwar ist das sogenannte „Field of View“ recht großzügig, doch zoomt die Linse oft zu nah an uns heran. Das kann gerade beim Klettern unter Vorsprünge oder in Katakomben recht fummelig sein. Mit der Maus und Tastatur ist das Ganze doch etwas sehr gewöhnungsbedürftig. Zwar geht die Gegenstandauswahl mit dem Mausrad gut von der Hand, doch ist die Einstellung des Kamerawinkels umso komplizierter. Oft sitzen wir fluchend an den Tasten und versuchen überhaupt irgendwas vernünftig zu erkennen. Da hilft oftmals der Sprung in die Egoperspektive. Diese ist nicht unbedingt besser, doch sehr nützlich bei unübersichtlichen Stellen oder in Gebäuden.
Ebenfalls das Bauen ist mit der Kamera extrem unpraktisch. Um Steine korrekt aufeinander zusetzten, muss schon ordentlich gedreht und justiert werden. Das ist gerade mit Maus und Tastatur einfach umständlich. Dabei kommt es vor, das Steine nicht da angebracht sind, wo wir sie haben wollen. In diesen Momenten fällt dann auch auf, dass es keine Möglichkeit gibt, etwas schnell zu löschen. Steine die wir falsch gesetzt haben, müssen dann einzeln gelöscht werden, während wir versuchen einen passenden Kamerawinkel zu finden, indem wir sehen, was wir gerade tun.
Gerade für Kinder ist das schnell frustrierend und bedarf etwas Übung mit Tastatur und Maus. Zu empfehlen ist hier ein Controller. Dieser lässt sich leicht bedienen und steigert den Spielspaß in Lego Worlds merklich. Nicht nur gehen die Bewegungen leichter von der Hand, sondern die Kamera ist einfach an die richtige Stelle gebracht, um die Welt zu überblicken.
Vor- und Nachteile bei Lego Worlds
Nachteile
Wie im vorherigen Kapitel erwähnt, ist die Steuerung im Spiel einer der größten Kritikpunkte. Sie muss oft einfach viel zu umständlich an die entsprechenden Situationen angepasst werden, was einem manches Mal den Nerv rauben kann.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass wir zwar alles absolut frei bauen können, dies aber, wenn es um eigene Kreationen geht die wir Stein auf Stein bauen, extrem fummelig ist. Da könnte sich TT Games noch etwas bei Minecraft abschauen.
Zudem erscheint die Langzeitmotivation etwas schwierig, ab einem gewissen Alter. Zwar gibt es immer noch etwas zu entdecken, die Aufgaben die wir bekommen sind aber überwiegend die Gleichen. Meistens müssen wir einen Gegenstand besorgen, etwas bauen, anmalen oder jemanden retten. Der Schwierigkeitsgrad hierbei ist in etwa so, als müssten wir morgens nach dem Aufstehen unsere Zahnbürste suchen.
Abgesehen von den wenigen Nachteilen ist das schon Jammern auf hohem Niveau.
Vorteile
Lego Worlds bietet uns unzählige frei generierte Welten auf denen wir mit der Macht unserer Fantasie alles gestalten, umbauen, einreißen, bemalen und neu zusammenstellen können. Mit den Werkzeugen, die uns im Spiel geboten werden, haben wir Einfluss auf die komplette Umwelt. Wir gestalten jedes Biom, wie es uns gefällt. Gerade für Kinder ist Lego Worlds das perfekte Spiel. Hier können sie sich ausprobieren, bauen, malen, entdecken und staunen. Und auch für uns Erwachsenen ist genug geboten. Das Spiel entführt uns in eine lebendig gewordenen Kindheit. Wir spielten früher auf den durchgewetzten Hosen kniend mit den Legosteinen, die wir hier virtuell nun neu ordnen oder abreißen.
Was Lego Worlds nicht ist
Lego Worlds ist kein Minecraft-Killer, wie wir es in den speziellen Medien oft gehört haben. Es ist einfach ein anderes Spiel, das gewisse Ähnlichkeiten aufweist. Wie den Umstand, dass wir unsere eigenen Ideen aus den Dingen bauen können, die uns die Spielumgebung zur Verfügung stellt. Es will auch überhaupt kein „Killer“ sein. Dafür ist es zu bunt, zu niedlich und zu sehr Lego. Das Spiel nimmt einige Elemente die durchaus an Minecraft erinnern, malt diese an, wandelt sie in etwas Größeres und baut das in seine Welt ein. Zudem muss man den Legostil mögen, denn dieser prägt das gesamte Spiel. Bei jeder noch so kleinen Kleinigkeit bemerken wir, dass es Lego ist, das wir benutzen. Lego Worlds ist zudem kein besonders umfangreiches Abenteuerspiel. Die Aufgaben in der Kampagne sind recht simpel gestaltet und wendet sich eher an ein jüngeres Publikum. Dabei ist es absolut kein Titel, der ausschließlich für Kinder gedacht ist. Auch jung gebliebene und Erwachsene finden hier tolle Unterhaltung. Wir genossen das Spiel übrigens in Kombination aus Jung und Alt.
Fazit zu Lego Worlds
Lego Worlds ist ein absolutes Muss für jeden Legofan. Nicht nur, dass wir eine freie Welt vorfinden, sondern auch der Umstand, dass wir alles was wir finden digital mitnehmen dürfen, macht das Spiel zu etwas absolut Besonderem. Die Macher benutzen hier viele gute Ideen aus anderen Spielen, kombinieren diese mit ihren Ideen und generieren etwas Einzigartiges.
Auf allen Welten sehen wir die Liebe zum Detail und überall begegnet uns der legotypische Humor. Die Grafik ist sehr gut und fügt sich nahtlos in das Spielgeschehen ein. Einzig ein dynamisches Wettersystem fehlt neben dem schönen Tag- und Nachtzyklus.
Gerade das Zusammenspiel bietet enormen Spaß. Nicht nur lässt sich online mit „Fremden“ oder Freunden zusammen auf einer Welt spielen, sondern auch mittels eines Splitscreens. So können wir eine Welt von zu Hause aus mit unseren Liebsten an einem PC genießen. Hier bauen wir gemeinsam an Projekten, kämpfen uns durch unzählige Gefahren oder bekämpfen uns gar in Ego-Shooter-Manier.
Lego Worlds hat kaum merkliche Fehler, ist bunt und niedlich. Wer den Fokus mehr auf das Entdecken, als auf den Tiefgang einer Geschichte legt, ist hier richtig. Nicht nur können wir unzählige, wunderschöne Welten erforschen, sondern dies auch noch zusammen mit anderen oder unseren Liebsten tun.