Battlefield V – der beste Teil der Serie?

Mit Battlefield 5 hat DICE den neuesten Teil der Battlefield-Serie auf den Markt gebracht. Damit ist dies der 15. Ableger der Reihe, welcher an den Ursprung der Spielserie zurückkehrt. Denn die beeindruckende Geschichte von BF begann mit Battlefield 1942. Zudem erschien Battlefield V zwei Jahre nach Battlefield 1. Doch was hat sich beim neuesten Teil getan? So viel vorab: DICE liefert einen extrem guten Mehrspieler-Shooter. Jedoch benötigt es insgesamt noch etwas Geduld, um Battlefield 5 auf den Thron der Serie zu hieven.

Grandiose War Storys und das verschenkte Potenzial

In den letzten Wochen wurde mit Lob nicht gerade gespart, wenn es um Battlefield 5 ging. Und auch wenn es der erwartet grandiose Multiplayer geworden ist, den sich die breite Masse gewünscht hat, so gibt es eben auch die Schattenseiten, die den neuesten Teil von DICE nicht perfekt machen. Und hier ist besagte Geduld angebracht, denn dabei handelt es sich um nichts, das sich nicht beheben ließe. Die Rede ist von den War Storys. In Battlefield 1 bereits, waren diese zwar eine „nette“ Beigabe, führten aber eher dazu, dass das Gesamtpaket BF 1 nicht ganz gelungen wirkte. Und auch im neuesten Ableger setzt DICE scheinbar auf diese, sicher unbeabsichtigte, Strategie.

Dabei verfolgen die Macher mit den War Storys grundsätzlich ein gutes Ziel. Denn sie versuchen mit den drei Geschichten, die aus einer persönlichen Perspektive erlebt werden, eher unbekannte Ereignisse des Zweiten Weltkriegs in den Fokus der Spieler zu bringen. Also anstatt sich an den bekannten Schauplätzen, die regelmäßig in Spielen des Genres thematisiert werden „abzuarbeiten“, bringt uns DICE als Brite in Afrika hinter feindliche Linien, entführt uns dieser in Norwegen in einem Mutter-Tochter-Drama in den Widerstand und lässt uns an einem Teil der Front als senegalesischer Kolonialsoldat in einem Land kämpfen, das dieser noch nie zuvor gesehen hat.

Jedoch verschenken die Macher genau hier das riesige Potenzial, das die War Storys gehabt hätten. Denn anstatt sich mit dem Rassismus außerhalb des nationalsozialistischen Deutschlands zu befassen oder den Kolonialismus zu hinterfragen, verläuft die Geschichte recht einfallslos. Und um dem Heldenpathos zu genügen, wird im Abschluss der letzte Deutsche verschont – denn Gewalt ist schließlich nicht die Lösung. Das, nachdem vorher durch das Blut von Hunderten von Feinden gewatet wird, verkommt leider zu einem platten Finish. Ebenso zeichnen sich die anderen beiden War Storys auf dem Bildschirm ab. Auch wenn diese absolut grandios dargestellt werden und grafisch wohl das Beste abliefern, was es bisher gab, verhindert die Gestaltung eine Reflexion des Themas und verkommt oftmals zu einer reinen Schießerei, in denen die Helden die Bürger der zweiten Klasse sind.

So verläuft jede der Geschichten vom Grunde her ähnlich: Wir laufen durch die Gegend und bringt alles um, was sich bewegt und nicht zu den eigenen Leuten gehört. Dabei wird völlig verpasst, sich mit den tatsächlichen Geschehnissen des Holocaust oder der europäischen Geschichte auseinanderzusetzen. Viel mehr wiegt hier der Heldenpathos, der den Spieler durch alle Abschnitte hinweg, begleitet. Zudem kann der Einzelspieler-Aspekt von Battlefield 5 nicht mit dem Gameplay des Mehrspielermodus mithalten. Und dieser ist, wie anfangs erwähnt, extrem gut.

Teamplay als Basis eines gelungenen Multiplayers

Macher DICE zeigt im Multiplayer beeindruckend, wie grandios ein Mehrspieler-Shooter sein kann. Dabei orientiert man sich an Battlefield 1. Zwar unterscheidet sich Battlefield 5 nicht grundsätzlich vom Vorgänger, macht aber genau mit den feinen Unterschieden und Änderungen einen enormen Unterschied. Auf diesem bemerkenswerten Fundament baut Battlefield 5 dann das Konstrukt, das den gefälligen Modus so besonders macht.

Vom Beginn an fällt auf, dass sich die eigene Lebensenergie nicht selbst regeneriert. Um uns zu heilen, benötigen wir Medikits, die jedoch Mangelware sind. Zum Beginn einer Runde führen die meisten nur ein einziges hiervon mit sich. Daher kommt schnell Mangel an den nützlichen Wiederherstellern auf. Gleiches gilt für die Munition. Hier starten die meisten Spieler ebenfalls mit lediglich zwei Magazinen. Damit geht diese ebenso schnell zur Neige. Battlefield 5 setzt also bereits im Kleinsten auf Teamplay. Denn um ausreichend Hilfe und Munition dort zu haben, wo diese benötigt werden, braucht es im eigenen Trupp Supporter und Medics. Und auch hier zeigt sich Battlefield 5 verändert. Denn für Punkte zählt nicht nur die Fähigkeit, Treffer zu platzieren, sondern dem Team zu helfen. Als Teamplayer erhält man ungewohnt viele Punkte für dienliches Verhalten.

So hat man beispielsweise als Medic oder Support kaum eigene Abschüsse, da man selbst ständig mit Heilen oder dem Versorgen der anderen zu tun hat, findet sich jedoch bei den Punkten auf dem Leaderboard ganz weit oben. Denn das Ausführen von Befehlen, Heilen, Spotting, Squad-Spawns oder Assist, also alles, was der Gruppe zugutekommt, wird belohnt. So werden nicht die Einzelgänger für ihr Verhalten abgestraft, sondern schlicht Teamplayer belohnt. Das ist natürlich keine revolutionäre Änderung – sie funktioniert jedoch in Battlefield 5 besonders gut, da es eben das Munitions-System und die fehlende Selbstheilung gibt.

Das klingt ein wenig dämpfend für Meisterschützen. Ist es jedoch nur auf den ersten Blick! Denn DICE weiß, was einen Shooter ausmacht und schafft mit präzisen Rückstoßmustern saubere Abschüsse. Damit lässt sich nun von guten Schützen auch eine Granate aus der Luft schießen. Zudem geben Kopfschüsse ebenfalls Extrapunkte. So schaffen die Macher in Battlefield 5 eine gelungene Kombination an Klassen, die ihr volles Potenzial erst im eigenen Zusammenspiel entfalten. Und auch wenn der Titel aktuell noch von diversen Bugs geplagt wird, steht das Fundament sicher, auf dem sich der grandiose Shooter aufbauen lässt.

Multiplayer wie er besser kaum sein könnte

In Battlefield 5 fliegen im Mehrspielermodus hingegen die Fetzen. Aktuell dürfen hier Briten und Achsenmächte gewählt werden. Auf teils riesigen Karten stehen sich satte 64 Spieler gegenüber und kämpfen um den Sieg. Dabei nutzen wir alles, was DICE anbietet. Jagdflugzeuge, Kübelwagen oder Panzer – in Battlefield 5 nutzen wir die größten Kriegsgeräte, die die Geschichte hergibt. Ansonsten schlagen wir uns je nach Klasse mit Maschinenpistole, Gewehr, Panzerfaust oder Spaten durch die virtuelle Welt. Dabei entsteht eine grandiose Schlachtfeld-Atmosphäre, die alles bisher da gewesene an Zerstörung und Chaos übertrifft.

Dabei sind die verschiedenen Mehrspieler-Modi von Battlefield 5 extrem dynamisch. Ständig verschiebt sich die Frontlinie, werden Flaggenpunkte verloren oder Befestigungsanlagen überrannt. Besonders die Befestigungsanlagen machen im neuen Ableger gerade an Flaggenpunkten Sinn. Und so ist es ein riesiger Spaß, diese einzunehmen und dann zu verteidigen. So hetzen wir nicht gleich weiter, sondern versuchen zu sichern, was wir haben.

Technisches Gesamtkunstwerk

Technisch zeigt sich Battlefield 5 absolut beeindruckend. Aktuell ist der Titel von DICE das Beste, dass das Genre bisher hervorgebracht hat. Dabei liefert die Frostbite-Engine beeindruckende Arbeit. So zeichnet sich die Grafik extrem scharf auf den Bildschirm und sorgt gerade mit den detailreichen Landschaften für wahre Augenöffner. Leider bleibt oft zu wenig Zeit diese zu genießen. So wehen die Blätter im Wind und die Detonationen von Bomben erhellen krachend das Display. Ebenso verhält es sich mit den Animationen. Diese sind absolut flüssig und lassen keine Wünsche übrig. Bei der Soundkulisse zeigt sich ein ähnliches Bild.  Knackige, klare Geräusche, wuchtige Granateinschläge und knatternde Motoren, die so real klingen, dass man sich tatsächlich mitten hineinversetzt fühlt. Entsprechende Hardware ist natürlich Voraussetzung, um Battlefield 5 so genießen zu können, wie es die Macher geplant haben.

Battlefield 5 – ein Fazit

Obwohl die War Storys aktuell Potenzial vermissen lassen und das Spiel insgesamt noch einen technischen Feinschliff benötigt, ist Battlefield 5 ein lohnenswertes Game. Gerade mit den zukünftigen, kostenlosen Inhalten, die Tides of War bieten, wird die Qualität und der Content weiter verbessert. Zudem wird es im ersten Quartal des kommenden Jahres den furiosen Battle-Royal-Modus Firestorm geben. Wir dürfen gespannt sein, was aus Battlefield 5 wird.

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Update 14.03.19: Alle Infos zum neuen BF V Teil Battlefield V Firestorm