Maneater – Das etwas andere RPG

Soldat, Ritter, Krieger und Zivilist sind gewohnte Rollen für Kenner von RPG’s und Action-Adventure-Games. Eingefleischte Fans des Genres sind mittlerweile mit fast jedem möglichen Szenario und Gegner vertraut. Das neue Game Maneater scheint da eine willkommene Abwechslung zu sein. In dem am 22. Mai 2020 erscheinenden Rollenspiel sind wir weder Soldat noch Ritter. Genauer gesagt sind wir noch nicht mal ein Mensch. Stattdessen schlüpfen wir in die Rolle eines Hais, der in einem Meer voller Gefahren überleben muss. Was genau es mit Maneater auf sich hat, erfahrt ihr im Folgenden.

Die Story – Vom wehrlosen Bullenhai zum beängstigenden Maneater

Dieser Abschnitt enthält keine Spoiler.

In Maneater starten wir als junger Bullenhai. Der skrupellose Fischer Pete hat unsere Mutter getötet und uns entstellt. Wir bleiben verletzt im Ozean zurück und müssen fortan einen Weg finden, alleine zu überleben und an dem Haijäger Rache zu nehmen. Wir müssen uns gegen größere, stärkere Raubtiere zur Wehr setzen und Nahrung ausfindig machen. Nur so können wir vom kleinen Bullenhai zum ausgewachsenen Megalodon werden und an die Spitze der Nahrungskette gelangen. Vom offenen Meer über idyllische Strandabschnitte bis hin zu einem stark befahrenen Hafen – Sieben große Areale fordern uns zum Überlebenskampf heraus.

Die Story von Maneater ist Teil einer in-game Reality-Show, dessen Moderator das Duell zwischen uns und den Menschen fortlaufend analysiert. Eine praktische Lösung für ein Game mit viel Story und einem stummen Protagonisten. Auf diese Weise wird nicht nur der Spielverlauf voran getrieben, sondern auch unser Verhalten kommentiert. Mehr als 90 verschiedene Reaktionen des Moderators wurden alleine für Momente aufgenommen, in denen wir einen Menschen fressen. Langeweile durch sich stets wiederholende Sätze ist in Maneater daher unwahrscheinlich.

Sich auf die Erbeutung anderer Ozeanbewohner konzentrieren oder Menschen terrorisieren? Maneater überlässt es uns, ob wir die Klischees über Haie erfüllen möchten. Als gefürchtetes Raubtier können wir Taucher angreifen, Menschen von ihren Jet-Skis in die Tiefe ziehen oder an Land springen und die Sonnenanbeter am Strand fressen. Diese Spielweise hat allerdings Konsequenzen, denn Maneater reagiert auf unsere Aktionen. Wählen wir den Weg des Terrorhais, werden nach einiger Zeit erbarmungslose Kopfjäger auf uns angesetzt.

Das Gameplay – Zubeißen alleine reicht nicht

In Maneater verfügt jeder Gegner über ein individuelles Angriffsmuster und erfordert eine bestimmte Herangehensweise. Je nach Situation ist es manchmal besser, einer Konfrontation auszuweichen. Falls ein Kampf mal nicht zu verhindern ist, können wir uns nicht nur mit unserer Beißkraft zur Wehr setzen. Ein gezielter Sprung aus dem Wasser räumt Gegner problemlos aus dem Weg. Darüber hinaus können wir unsere Schwanzflosse nutzen, um feindliche Raubtiere oder Taucher vorübergehend außer Gefecht zu setzen. Andere Tiere oder Gegenstände in unserer Umgebung fungieren in Maneater als Waffe – So wird aus einem Schwertfisch ein tödlicher Speer.

Zum Überleben gehört nicht nur der Kampf gegen gefährliche Tiere und rücksichtslose Menschen. Ein ausgeglichener Nährstoffhaushalt mit genug Proteinen, Fett und Mineralstoffen ist ebenso relevant. Schildkröten und kleine Fische stehen uns als Beutetiere zur Verfügung. Im Gegensatz zu Survival-Games führt ein Mangel an Nahrung in Maneater nicht zum Game-Over. Wir brauchen sie vielmehr, um zu wachsen und neue Fähigkeiten zu erlernen. Mit der Zeit landen immer stärkere Gegner auf unserem Speiseplan, die wir erst ab einer bestimmten Größe erlegen können. Neben den herkömmlichen Nährstoffen, gibt es seltene Mutagene zu finden. Sie verschaffen uns Upgrades wie elektromagnetische Stacheln oder eine externe Knochenhülle.

Die Inspiration für Maneater

Depth und Jaws Unleashed als Inspiration für das Gameplay

Entwickelt wurde das Hai-Rollenspiel Maneater von Blindside Interactive in enger Zusammenarbeit mit Tripwire Interactive. Als leitender Regisseur fungierte Alex Quick, der an der Entwicklung des Multiplayer-Games Depth beteiligt war. In diesem PC-Spiel aus dem Jahr 2014 übernahmen Spieler entweder die Rolle eines Tauchers oder eines Hais. Die Taucher mussten mit einem Tauchboot Schätze vom Meeresgrund bergen. Aufgabe der Haie war es, das Tauchboot anzugreifen und die Bergung zu verhindern. Maneater war ursprünglich als Erweiterung für Depth geplant, entwickelte sich dann allerdings zu einem eigenständigen Spiel. Das Gameplay von Maneater baut auf dem von Depth auf. Jaws Unleashed aus dem Jahr 2006 diente ebenfalls als Inspiration.

Dark Souls und Punch Out als Vorlage für das Kampfsystem

Laut Aussage des Entwicklerteams von Tripwire Interactive beeinflussten Dark Souls und Punch Out das Kampfsystem von Maneater. Die Ähnlichkeit bezieht sich allerdings nicht auf den berühmt berüchtigten Schwierigkeitsgrad von Dark Souls, sondern auf das taktische Vorgehen. Die spezifischen Angriffsmuster der Gegner müssen erkannt und gegen ihn verwendet werden. Dies erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und viel Geduld vom Spieler. Jedes der sieben Gebiete in Maneater beheimatet einen Boss. Im Trailer des Spiels ist unter anderem ein riesiges Krokodil, ein Krake und ein Killerwal zu sehen. Wie in Dark Souls ist gute Vorbereitung auch in Maneater der Schlüssel zu einem erfolgreichen Boss-Kampf.

Deus Ex und Dishonored standen Paten für das Leveling-System

Die RPG-Elemente von Maneater lehnen an Deus Ex und Dishonored an. Es gibt fünf Attribute, deren Level durch Einsatz von Erfahrungspunkten erhöht werden kann. Diese Auswahl beeinflusst wiederum bestimmte Upgrades und Spezialattacken, die erst ab einem gewissen Level freigeschaltet werden. Der Spieler kann zum Beispiel den Fokus auf die Angriffskraft setzen oder seine Abwehr erhöhen.

Open-World wie in Far Cry und The Legend of Zelda: Breath of the Wild

Maneater bedient sich der Open-World, die aus Videospielen nicht mehr weg zu denken ist. Far Cry und Zelda: Breath of the Wild haben die Popularität dieser Art der Videospiel-Welt maßgeblich erhöht. Nach Aussage des Präsidenten von Tripwire Interactive, John Gibson, wollte das Team schon seit langem ein Open-World-Game entwickeln und dem Genre einen neuen, einzigartigen Anstrich verpassen. Die Möglichkeit sich frei zu bewegen und die Umgebung eigenständig zu erkunden wird daher fester Bestandteil von Maneater sein. Der Spieler kann geheime Orte finden und Sidequests absolvieren.

Fazit

Innovatives Gameplay trifft auf traditionelle Mechaniken des RPG-Genres. Die sieben riesigen Areale sorgen für Abwechslung und verfügen über unterschiedliche Pflanzen und Tiere, die es zu erkunden gilt. Maneater sticht aus der Masse an Rollenspielen und Action-Adventure-Games auch deshalb heraus, weil es sich selbst nicht zu ernst nimmt. Stattdessen setzen die Entwickler auf eine Mischung aus Realismus und Unsinn. Wer schon immer mal das gefürchtetste Raubtier des Ozeans spielen wollte kann das ab dem 22. Mai 2020 auf dem PC, der PS4 oder der Xbox One tun. Eine Veröffentlichung für die Nintendo Switch ist noch für 2020 geplant, der genaue Termin ist allerdings noch nicht bekannt.

Maneater Bonus Preorder

 

 

 

 

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